BEATsepsis-Kickoff-Meeting in Brünn feiert phänomenalen Projektstart. / 26.-28.03.2024
Das BEATsepis-Konsortium vereinigt elf Partnerinstitutionen aus sechs europäischen Ländern. Um ihre Kräfte im Kampf gegen Sepsis und ihre langfristigen Folgen zu bündeln, kommen führende Expert:innen auf diesem Gebiet zusammen. Die Auftaktveranstaltung wurde von den BEATsepsis-Koordinator:innen am Fakultätskrankenhaus zu St. Anna (FNUSA) in Brünn, Tschechien, ausgerichtet. Es war das erste Mal, dass alle Partner persönlich zusammenkamen.
Ein herzliches Willkommen in Brünn
Brünn leistete hervorregende Arbeit als Gastgeber. Der Veranstaltungssaal war mit einheimischen und ausländischen Forscher:innen, Krankenhausmitarbeiter:innen, der Presse und dem Who's Who der Brünner Forschungslandschaft gefüllt. Die Veranstaltung begann mit Begrüßungsreden der Gastgeber Jan Frič und Marcela Hortová-Kohoutková sowie von Alessandra Martini, der Vertreterin der Generaldirektion für Forschung und Innovation der Europäischen Kommission. Eine Begrüßungsrunde auf der Bühne zeigte, wie groß die Unterstützung von BEATsepsis in der Brünner Medizin- und Forschungslandschaft ist. FNUSA-Direktor Vlastimil Vajdák, Med MUNI-Dekan Martin Repko, IKRK-Klinikleiterin Irena Rektorová, FNUSA-Stellvertreter für Wissenschaft und Forschung Vladimír Šrámek und IKRK-Direktor Michal Janota nahmen sich trotz ihres vollen Terminkalenders die Zeit, dabei zu sein und einen aktiven Beitrag zu dieser großartigen Veranstaltung zu leisten.
Vielfältiges Fachwissen treibt die BEATsepsis-Mission voran
Nach der formellen Begrüßung ging das Veranstaltungsprogramm direkt in die Vorstellung des Projekts über. Dabei stellten die Mitglieder des Konsortiums sich und ihre einzigartigen Beiträge vor (eine so farbenfrohe Palette an Beiträgen, dass sich ein Vortragender sogar spontan dazu inspiriert sah, die berühmte Rede aus William Shakespeares Henry V. in neuer Sepsis-bezogener Interpretation vorzutragen). Während einige Partner die biomolekularen Feinheiten des menschlichen Immunsystems unter die Lupe nehmen, nähern sich andere der Sepsis aus einer praktischen klinischen Perspektive oder bringen die Perspektive des öffentlichen Gesundheitswesens ein, um sicherzustellen, dass das Projekt eine konkrete und sinnvolle Wirkung auf das Leben der Menschen hat. Wir sind besonders stolz auf diese große Vielfalt an Fachwissen unserer Partner.
Der tschechische Fernsehsender CzechTV war während der Auftaktveranstaltung vor Ort, um das Frič-Labor an der FNUSA zu filmen und Interviews zu führen. Der daraus resultierende Nachrichtenclip wurde allein in den ersten Tagen nach der Ausstrahlung von 360.000 Zuschauer:innen gesehen.
Herzergreifende Geschichten und Gemeinschaftsgeist
Vor dem Abendessen gab es kurze Vorträge von drei Klinikern, die Geschichten über das Leben von Patient:innen erzählten, die eine Sepsis überlebt haben, und die alle Teilnehmer:innen an ihre gemeinsame Mission erinnerten. Besonders einprägsam war die Geschichte, die Lukáš Homola von der pädiatrischen Intensivstation des MedMUNI erzählte. Drei Mädchen, Christie, Maggie und Natalie (Namen geändert), wurden alle wegen einer schweren Sepsis behandelt. Alle drei wurden geheilt und konnten die Intensivstation verlassen. Doch während Christie und Maggie ein gesundes Leben führen konnten, wurde Natalies Leben durch Komplikationen nach der Sepsis auf den Kopf gestellt. Homola stellt die Frage: Wie können wir Natalie finden? Wie können wir Post-Sepsis-Komplikationen vorhersagen? Eine zentrale Frage für BEATsepsis wird sein: Wer ist Natalie? Was macht sie besonders?
Was das gesamte BEATsepis-Kickoff-Meeting einte, war ein starkes Gemeinschaftsgefühl, geprägt durch das Band einer gemeinsamen Sache. Die Menschen fanden zueinanderwie Puzzleteile, die perfekt zusammenpassen. Conny Schneider von LBI Trauma fasste später auf Twitter zusammen: „Der BEATsepsis-Kickoff war die beste wissenschaftliche Veranstaltung, an der ich je teilgenommen habe und wahrscheinlich auch jemals teilnehmen werde.“ Im Namen des gesamten BEATsepsis-Konsortiums möchten wir jene hervorheben, die dies möglich gemacht haben: Jan Frič, Marcela Hortová-Kohoutková, Petra Kozlová. Vielen Dank!
'BEATsepsis': HORIZON EUROPE fördert Spitzenforschung im Kampf gegen Langzeitfolgen von Sepsis. / 11.09.2023
Das Forschungskonsortium BEATsepsis, das vom Team für zelluläre und molekulare Immunregulation (CMI) am Internationalen Zentrum für klinische Forschung (ICRC) in Brünn, Tschechien, gegründet wurde, hat eine Förderung in Höhe von 6,9 Millionen Euro im Rahmen von HORIZON EUROPE erhalten. Das Projekt mit dem Titel “Biomarkers established to stratify sepsis long-term adverse effects to improve patients’ health and quality of life (BEATsep)" hat das Ziel, Marker zu identifizieren, die eine unzureichende Genesung von Patient:innen nach Sepsis und septischem Schock vorhersagen. Dies soll durch die Entdeckung neuer Mechanismen und ihrer Marker erreicht werden, die den Rückgang der gesundheitsbezogenen Lebensqualität nach einer Sepsis vorhersagen. Sepsis und septischer Schock betreffen jedes Jahr weltweit bis zu 50 Millionen Menschen, mit einer Sterblichkeitsrate von bis zu 20 %. Unter den Überlebenden sind zahlreiche Patient:innen, die langfristig unter Komplikationen und beträchtlich verminderter Lebensqualität leiden.
Das BEATsepis-Projekt verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, bei dem Forschungs- und Klinikteams zusammenarbeiten, um spezifische Aspekte der Entstehung, Behandlung und Prävention der Langzeitfolgen von Sepsis sowie deren Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patient:innen zu untersuchen. Die im Verlauf des Projekts generierten umfassenden klinischen und biomedizinischen Forschungsdaten werden mithilfe von KI-Algorithmen in ein benutzerfreundliches Vorhersageinstrument integriert, das in der Lage ist, Patient:innen mit einem hohen Risiko für Komplikationen zu identifizieren. Darüber hinaus plant das Konsortium die Entwicklung einer tertiären Präventionsstrategie, um die Genesung nachhaltig zu verbessern.
In den kommenden fünf Jahren wird das Konsortium sechs europäische Länder vereinen, um gemeinsam die langfristigen Folgen von Sepsis besser zu verstehen und effektiv zu bekämpfen.
Das Konsortium wird von ICRC-FNUSA in Brünn, Tschechien, koordiniert und besteht aus führenden europäischen Institutionen, darunter: 1) das Centre d'immunologie de Marseille-Luminy (Aix-Marseille Université/CNRS/Inserm); 2) das Institut für angeborene Immunität an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, Deutschland; 3) die Medizinische Fakultät der Comenius-Universität in der Slowakei; 4) das Ludwig Boltzmann Institut für Traumatologie, Wien, Österreich; 5) die BioVariance GmbH, Deutschland; 6) die Masaryk-Universität, Brünn, Tschechien; 7) das Nationale Gesundheitsinstitut, Prag, Tschechien; 8) die Universität Galway und 9) die Marseille Hospitals (APHM). BEATsepsis vereint renommierte Expert:innen in den Bereichen Immunmetabolismus und Epigenetik, Immunphänotypisierung, diagnostische Forschung sowie mehrere klinische Teams, die sowohl erwachsene als auch pädiatrische Sepsispatient:innen betreuen. „Es hat fast zwei Jahre intensiver Vorbereitung und Vernetzung erfordert, um das Konsortium zusammenzustellen. Wir konnten dabei auf die Zusammenarbeit mit Teams zurückgreifen, mit denen wir bereits in mehreren anderen Projekten erfolgreich zusammengearbeitet haben“, erklärt Dr. Marcela Hortová-Kohoutková von der CMI-Forschungsgruppe, die maßgeblich an der Projektvorbereitung beteiligt war.
Insgesamt sind 10 Partner aus renommierten europäischen Forschungs- und Klinikeinrichtungen sowie ein kommerzieller Partner aus sechs EU-Ländern am BEATsep-Projekt beteiligt. Dieses Projekt ist ein Beispiel für die erfolgreiche und innovative Kombination aus transnationaler und klinischer Forschung, dem Know-how internationaler Wissenschaftler:innen und der Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, Universitäten und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.
Für weitere Informationen und Updates: @BEATsepsis (X); LinkedIN
Präsentationstag der Immuntherapie / 16.05.2023
Ioanna Papatheodorou stellte BEATsepsis auf der Konferenz „Immunität und Immuntherapie in der aktuellen klinischen Praxis“ vor. Diese Konferenz, organisiert von der Tschechischen Gesellschaft für Immunologie und der Medizinischen Fakultät Pilsen der Karlsuniversität, bot die ideale Plattform, um den aktuellen Stand der Sepsis-Therapien und zukünftige Strategien zur Bekämpfung von Sepsis und ihren langfristigen Folgen zu diskutieren. Ioanna Papatheodorou, ein neues Mitglied des IKRK-Teams, bringt umfassende Erfahrung im Bereich Immunmetabolismus und Bioinformatik mit.
BEATsepsis gewann den Preis für das beste Poster während Colours of Sepsis / 27.01.2023
Ende Januar 2023 fand in Ostrava die 25. Ausgabe der internationalen Konferenz Colours of Sepsis statt, die sich der Sepsis und der Intensivmedizin bei Erwachsenen und Kindern widmet, und an der zahlreiche hochrangige internationale Gäste teilnahmen. Das BEATsepsis-Konsortium wurde auf dieser Konferenz erfolgreich von Dr. Marcela Hortová-Kohoutková und Dr. Jan Frič aus dem Team Zelluläre und Molekulare Immunregulation vertreten. Marcela präsentierte ein Poster zum Thema „Funktionelle Veränderungen von Monozyten und Neutrophilen als frühe Marker für den Schweregrad eines septischen Schocks“, das in der Hauptposter-Sektion von Colours of Sepsis ausgezeichnet wurde. „Unsere Projekte konzentrieren sich seit langem auf die Untersuchung von Sepsis und septischem Schock, bei denen das Immunsystem eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und dem weiteren Verlauf spielt. Wir untersuchen funktionelle Veränderungen in Zellen der angeborenen Immunität, insbesondere in Monozyten und Neutrophilen. Wir konnten zeigen, dass Patient:innen mit einer schlechten Prognose stark veränderte Funktionen der angeborenen Immunität aufweisen. Wir sind in der Lage, diese Veränderungen bereits zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Intensivstation zu erkennen. Die frühzeitige Analyse könnte in Zukunft dabei helfen, Patient:innen zu identifizieren, die auf eine konventionelle Behandlung nicht ansprechen und daher Kandidat:innen für eine personalisierte Behandlung sind.“